Fleur ging mit schnellen Schritten über den Hof auf eine der Bänke zu, und registrierte insgeheim die Blicke der Männer, ignorierte sie aber. Man sollte meinen das die Leute sich allmählich an sie gewöhnt hatten, immerhin war sie nicht seit gestern hier, aber das Starren hatte seit ihrer Ankunft kaum abgenommen.
Sie setzte sich und schlug ein Bein über das andere. Es war ein erstaunlich warmer Tag für Nordengland und viel zu schön um ihn im Gemeinschaftsraum zu verbringen. Ihre einzige Hausaufgabe, die sie noch zu erledigen hatte, war ein Buch für Kräuterkunde zu lesen und dazu musste sie nicht in der Bibliothek hocken, sondern konnte sich die Arbeit nach draußen mitnehmen.
Wirkliche Lust auf die Aufgabe verspürte sie zwar nicht gerade, aber was sein muss musste eben sein. Fleur war eine gewissenhafte Schülerin, sicher nicht in allem perfekt und auch keine Klassenbeste, aber sie legte es auch nicht darauf an.
Eine Eule flog über sie hinweg und die Blondine sah ihr hinterher. Kein Brief von ihren Eltern. Seit 3 Wochen. Der Gedanke versetzte ihr einen Stick und machte es ihr fast unmöglich sich auf das Buch auf irhem Schoß zu konzentrieren, aber sie redete sich ein das sie es wissen würde, wenn ihnen etwas passiert war.
Seufzend schlug sie das Kapital auf, wo sie zu letzt aufgehört hatte zu lesen und widmete sich dem unheimlich spannendem Thema wofür man Springknollen verwenden konnte.

Durch einen Zauber hatte ich mich heute mal wieder in eine alltägliche Schülerin verwandelt um weiterhin unbemerkt im Schloss herum schleichen zu können. Wir suchten einen der letzten Horkruxe und es war gar nicht so leicht. Zum Glück waren wir nicht gesichtet worden, als wir in das Schloss eingedrungen waren.
Während ich versuchte unbemerkt über das Schlossgelände zu schleichen, entdeckte ich Fleur auf dem Schulhof. Sie machte Hausaufgaben. Was tat sie hier? Sie konnte sich doch in Frankreich eigentlich eher in Sicherheit wiegen als hier. Denn eines war klar, der Krieg würde als erstes England erreichen, da brauchten wir uns nichts vorzumachen.
Ich ging zielstrebig auf sie zu und ließ mich neben ihr nieder. Leise flüsterte ich ihr zu: "Hey, ich bins Hermine... pscht!! sag nichts, offiziell heiße ich Laura." Ich hatte mir vor Monaten ein paar Haare von einem menschlichen Mädchen geklaut, seitdem hatte ich ihr Antlitz wenn ich tagsüber durch die Schule ging um Nachforschungen anzustellen.
"Was machst du hier? Wissen deine Eltern nicht was los ist?" Immernoch flüsterte ich, ich wollte ja nicht entdeckt werden...